Maria Montessori wurde am 31. August 1870
in der Nähe von Ancona in Italien geboren. 1875 zog die Familie nach Rom.
Maria Montessori war das einzige Kind einer eher bürgerlichen Familie und konnte die öffentliche Volksschule besuchen.
Nach wenigen Jahren zeigte sie Interesse an Mathematik und Naturwissenschaften und wechselte - für Mädchen damals unüblich - statt auf ein Gymnasium auf eine technisch-naturwissenschaftliche
Schule.
Sie äußerte den Wunsch, Medizin zu studieren. Gegen den Willen ihres Vaters meldete sie sich zu einem solchen Studium an, wurde jedoch abgewiesen.
Sie begann Mathematik, Physik und Naturwissenschaften zu studieren. Nach Ablegung der Prüfungen hatte sie die Berechtigung für ein Studium der Medizin erlangt. Bis heute ist nicht geklärt, wie
sie die zuständigen Stellen überzeugen konnte.
Trotz großer Diskriminierungen (z.B. musste sie nachts alleine sezieren) schloss Maria Montessori ihr Medizinstudium als erste Frau Italiens 1896 ab.
Nach Jahren der Arbeit an der Universitätsklinik und in der eigenen Praxis stieß sie auf die Werke von Itard und Sequin. Sie baute deren Erkenntnisse und Materialien in ihre Arbeit ein.
1899 wurde Maria Montessori Dozentin an der Lehrerbildungsanstalt.
1906 führte die Landflucht in Italien zum sozialen Wohnungsbau.
Um die Miete sicherzustellen, wurden die Wohnungen an Familien vermietet, in denen beide Elternteile berufstätig waren.
Dies wiederum führte zur völligen Verwahrlosung der Kinder.
Um die Beschädigungen der Wohnanlagen gering zu halten, trat man an Maria Montessori heran, bei der Suche nach einer Betreuung behilflich zu sein.
Sie sah eine Möglichkeit, ihre Beobachtungen und Erkenntnisse umzusetzen und nahm die Stelle selber an.
1907 eröffnete das erste CASA DEI BAMBINI in San Lorenzo.
Das Kinderhaus war bald berühmt und die Leute kamen, um das Wunder zu sehen: Verwahrloste, vernachlässigte und verschreckte Kinder begannen, selbständig mit Material zu arbeiten.
Weitere Kinderhäuser wurden in Rom und Mailand eröffnet.
1909 sah sich Maria Montessori durch das riesige Interesse veranlasst, einen Ausbildungskurs für Lehrer und Interessierte anzubieten.
Von da an war sie sehr viel auf Reisen, um alle Kurse und Fortbildungen selbst zu halten.
1911 gab es bereits in Italien, der Schweiz, in Paris, New York und Boston aber auch in England und Argentinien Schulen nach der Montessori-Pädagogik.
Es folgten Reisen in die USA und Vorträge in ganz Europa.
Nach einer Begegnung von Maria Montessori und Mussolini wurde die Montessori-Methode 1924 an den italienischen Schulen eingeführt.
Es folgten weitere Vorträge und Montessori-Kongresse.
1933 zerstörte der Nationalsozialismus die deutsche Montessori-Bewegung und ein Jahr später wurden die Montessori-Schulen in Italien geschlossen.
Nach einem siebenjährigen Aufenthalt in Indien kam sie nach Europa zurück.
1947 wurde die italienische Montessori-Gesellschaft neu gegründet. Es entstanden auch Pläne für eine Montessori-Universität in Madras.
Nach weiteren Reisen, Kongressen und Vorträgen hielt Maria Montessori ihren letzten Ausbildungskurs in Innsbruck.
Am 6. Mai 1952 verstarb Maria Montessori mitten in den Überlegungen für eine Afrikareise.